Luxus auf gleichbleibendem Niveau
Wo steht Atlantis The Royal heute?
Fünf Aufenthalte. Ein Hotel. Eine Frage: Kann ein Ort, der in Feuerfontänen und Sterneküche badet, tatsächlich mehr sein als nur Show? Till Brunecker reist beruflich wie privat durch die besten Hotels der Welt und er hat Atlantis The Royal in Dubai nicht einmal, nicht zweimal – sondern schon gleich fünfmal besucht. Was bleibt nach dem Hype?


In Platons Legende war Atlantis die prächtigste Stadt der Welt. In Dubai heißt sie seit Februar 2023: Atlantis The Royal. Ein architektonisches Spektakel mit 43 Etagen, 795 Zimmern, 102 Suiten und 44 privaten Infinity Pools – auf der ikonischen Palme gelegen. Es wurde vom preisgekrönten Architekturbüro Kohn Pedersen Fox entworfen, das unter anderem auch den Lotte World Tower in Seoul oder das Hudson Yards-Projekt in New York verantwortet, ausgestattet mit 150.000 m² Carrara-Marmor, Zwillingsaufzügen, die von Wasser umspielt werden und einer Lobby, die mit dem größten Quallenaquarium der Welt glänzt. Die Eröffnung glich einem Medienereignis. Beyoncé, die für 24 Millionen Dollar auftrat, machte das Haus zum Symbol für Dubais neue Ära des Glamourösen. Till Brunecker reiste zu unterschiedlichen Jahreszeiten: zum Opening, in der Nebensaison, privat mit Familie und beruflich. Sein geschulter Expertenblick, gepaart mit der Erfahrung eines Vielgereisten, macht ihn zum perfekten Kenner außergewöhnlicher Orte. Er beobachtete wie sich ein Luxushotel nach dem Premierenhype entwickelt. Die teuerste Suite der Stadt. Das teuerste Menü der Region. Doch was bleibt, wenn die Scheinwerfer ausgehen?
Ich wollte wissen, ob das Atlantis The Royal Luxus wirklich neu definiert – oder einfach nur lauter ist. Die Antwort: Beides. Aber auf einem so hohen Niveau, dass man die Lautstärke genießt.

Design & Architektur
Mehr Schein als Sein?
Ein Kunstwerk aus Glas, Wasser und Licht. Innen: überbordender Prunk. Marmorwände, zehn Meter hohe Decken, riesige Orchideen-Arrangements, eine 11,5 Meter hohe Edelstahlsäule, die einen Regentropfen symbolisiert – mitten in der Wüste. Kurz gesagt: Show, aber mit Geschmack. Das 43 Stockwerke hohe Gebäude wirkt wie ein überdimensionales Jenga-Spiel: Blöcke ragen hervor, Lücken geben den Blick auf Pools und Gärten frei. Das Zusammenspiel aus massiver Struktur und Leichtigkeit ist kein Zufall – sondern Teil eines durchdachten Konzepts.
Service über den standard hinaus
Was macht echten Luxus aus?
Nicht das glänzend polierte Interior macht für mich echten Luxus aus – sondern das Gefühl, dass jemand wirklich hinschaut. Und mitdenkt. Zwei wahnsinnig gute Erlebnisse im Atlantis The Royal sind mir bis heute im Kopf geblieben. Beim dritten Aufenthalt war ich angeschlagen. Die Klimaanlage hatte mir die Nase dicht gemacht, ich hatte Nasenspray und Taschentücher im Bad liegen lassen. Nicht dramatisch – aber offenbar genug, dass es jemandem auffiel. Als ich abends zurück in die Suite kam, lag da eine handgeschriebene Karte: „Get well soon – melden Sie sich, wenn Sie etwas brauchen.“ Kein Standardzettel, kein automatisiertes System. Jemand hat das gesehen – und gehandelt. Und zwar so feinfühlig und persönlich, dass ich es weitererzählen will.


Das zweite Erlebnis war früh morgens. Fünf Uhr, mein externer Flughafentransfer war nicht da, der Flug ging um acht. Ich stand mit Koffer in der Lobby, leicht gestresst. Noch bevor ich an der Rezeption war, kam ein junger Kofferträger auf mich zu, erkannte die Lage sofort und fragte ruhig: „Wohin müssen Sie?“ Dann organisierte er über seinen eigenen Uber-Account ein Fahrzeug – ohne Rücksprache, ohne jemanden zu holen, einfach gemacht. Zack, fünf Minuten später war das Auto da. Was mich daran so beeindruckt hat: Seine Haltung. Nicht, was in der Jobbeschreibung steht, sondern was richtig ist – für den Gast. Egal welche Uhrzeit, welche Position. Für mich ist genau das der wahre Unterschied zwischen Service und echter Gastfreundschaft.
Kulinarik die überzeugt
Sterneküche satt – aber welche hat Bestand?
Atlantis The Royal nimmt Kulinarik ernst – und zwar nicht nur bei der Anzahl der Restaurants, sondern vor allem im Detail. Über 20 Restaurants und Bars, viele davon von internationalen Spitzenköchen geführt. Und doch geht es nicht nur um große Namen, sondern um spürbare Qualität. Mein Favorit: der Peruaner „La Mar by Gastón Acurio“ – besonders abends im Outdoor-Bereich ein echtes Highlight. Frisch, lebendig, perfekt abgeschmeckt. Besonders angenehm: Das Team ist vernetzt. Wenn man an Bar X sitzt, weiß das Personal schon, ob und wann man zum Dinner weiterzieht – man fühlt sich umsorgt, ohne dass es aufdringlich wird. Ein echter Tipp ist auch ein Frühstück im Club: Herrlich ruhig, persönlich betreut – und spätestens am zweiten Tag weiß das Personal, wie man seinen Kaffee trinkt. Kleine Dinge, große Wirkung.
what to do
Wellness, Rooftop-Pools und Nachtleben
Eine Welt für sich, in der Erlebnis und Erholung auf höchstem Niveau miteinander verschmelzen. Herzstück für Sonnenanbeter und Nachtschwärmer zugleich ist der spektakuläre Sky-Pool „Cloud 22“ im 22. Stock: 90 Meter über der Palme schwebend, bietet er einen Infinity-Blick auf die Skyline von Dubai und den Arabischen Golf. Drumherum: Private Cabanas, Signature-Cocktails, DJ-Nächte und Rooftop-Partys mit Feuerfontänen. Spektakulär, aber stilvoll. Für alle, die Entschleunigung suchen, bietet das „Awaken Wellness“ ein innovatives Spa-Konzept mit modernster Technik: Ein traditioneller Hammam trifft auf multisensorische Räume wie das Sensorium, ergänzt durch personalisierte Treatments, medizinisch fundierte Massagen und State-of-the-Art-Therapien. Und wer sich zwischen Wellness und Wasserspaß nicht entscheiden möchte, hat es einfach: Gäste des Atlantis The Royal genießen exklusiven Zugang zum benachbarten Aquaventure Waterpark – dem größten seiner Art weltweit. Mit über 65.000 Meerestieren, einer Shark-Safari, dem Aquatrek-Erlebnis und mehr als 100 Rutschen ist er ein Erlebnis für alle Sinne – nicht nur für Familien, sondern auch für Adrenalinjunkies und Meeresliebhaber.
Man braucht Downtown Dubai eigentlich nicht. „Man muss auf die Palme kommen – und kann dann da bleiben. Diese Mischung aus internationalen Gästen und Einheimischen gibt dem Hotel etwas Echtes – trotz aller Inszenierung.
Zahlen die den Trend bestätigen
Wie Atlantis am Puls der Zeit bleibt
Die Zahlen sprechen für sich: 84 % der Vermögenden suchen nach exklusiven Erlebnissen – und genau das liefert Atlantis The Royal, konsequent und mit Anspruch. Dieser Trend bestätigt sich unter anderem im aktuellen Luxury Travel Report von Preferred Hotels & Resorts. 71 % der Reisenden mit hohem Budget erwarten personalisierte Aufenthalte – ein Bedürfnis, das laut dem American Express Global Travel Trends Report besonders stark wächst. Atlantis punktet hier mit echter individueller Gästebetreuung, nicht nur in den Suiten, sondern über alle Kategorien hinweg. Und in einem Markt, in dem laut dem aktuellen World Wealth Report die Ausgaben für Luxusreisen weltweit um bis zu 50 % steigen, positioniert sich Atlantis nicht nur als Teil dieser Entwicklung – sondern ganz klar an ihrer Spitze.
Till brunecker im interview
4 Fragen
Wie hat sich dein Eindruck über fünf Aufenthalte verändert?
Nach fünf Aufenthalten kann ich sagen: Atlantis The Royal wurde nicht einfach nur spektakulär eröffnet – es hat nachgelegt, gelernt und sich weiterentwickelt. Man spürt: Das Haus ist richtig auf Spur. Der erste Eindruck war schon großes Kino – aber heute läuft vieles noch runder und durchdachter. Besonders bemerkenswert: Die Qualität der Zimmer. Hochwertig gebaut, clever geplant – und das Niveau bleibt konstant. Auch jetzt, über zwei Jahre nach der Eröffnung, zeigt sich: Man hat hier nichts dem Zufall überlassen. Die Ausstattung wirkt nicht abgenutzt – im Gegenteil. Man hat’s auf dem Schirm, pflegt, investiert, erneuert. Und ja – die goldene Zahnbürste liegt auch heute noch im Badezimmer. Nicht nur Show zur Eröffnung, sondern Teil des Konzepts. Auch das gesamte Setting hat sich spürbar verändert – im besten Sinne. Wo es anfangs nur zwei oder drei Boutiquen gab, ist heute eine Shopping-Galerie mit Marken wie Louis Vuitton und Valentino. Sie ist gut besucht, funktioniert. Das Konzept wurde angepasst – mit Blick auf die Bedürfnisse der Gäste.
Was magst du besonders am Atlantis?
Was ich besonders mag: die Mischung. Atlantis The Royal ist kein abgeschotteter Luxustempel. Viele Locals wohnen hier dauerhaft oder kommen regelmäßig vorbei, vor allem in die Lobby oder zum Lunch. Der kleine griechische Spot zum Frühstück ist für mich ein Lieblingsort geworden – nicht nur wegen des Essens, sondern weil man dort das Gefühl hat, wahrgenommen zu werden. Spätestens am zweiten Tag wird man hier mit Namen begrüßt. Diese Details machen den Unterschied. Und sie zeigen: Hier hat sich ein Hotel gefunden, das seinen Weg kennt – und ihn selbstbewusst weitergeht.
Ist Atlantis ein One-Time-Wonder?
Nein – ganz sicher nicht. Dafür bietet es einfach zu viel auf einmal. Mit jedem Aufenthalt habe ich neue Seiten entdeckt – neue Restaurants, andere Stimmungen, kleine Details, die beim ersten Mal untergehen. Was mich überzeugt hat, ist der Reiz, zurückzukehren. Atlantis ist kein Ort für 'einmal gesehen, abgehakt', sondern einer, den man entdecken kann – immer wieder aufs Neue. Für mich ist es ein Ort, an den man gerne zurückkehrt, egal ob für ein langes Wochenende, eine Woche Urlaub oder auf der Durchreise.
Wo wird Atlantis echt?
Ich sag’s ganz offen: Atlantis The Royal ist keine authentische Oase im klassischen Sinne. Es ist eine inszenierte Welt. Aber – und das ist entscheidend – sie funktioniert. Und sie wird lebendig durch die Menschen, die dort arbeiten. Die echten, berührenden Momente kommen nicht aus dem Konzept, sondern aus der Aufmerksamkeit im Kleinen. Die meisten Gesten sind nicht aufgesetzt, nicht geskriptet. Sie entstehen aus echtem Interesse, aus Erfahrung, aus dem Willen, Gäste wirklich gut zu betreuen. Und genau da, in diesen persönlichen Begegnungen, wird Atlantis für mich echt. Nicht im Sinne von authentisch – sondern im Sinne von menschlich.

Fazit
Atlantis The Royal ist keine Kunstwelt. Es ist ein durchkomponiertes Erlebnis. Definitiv seinen Preis wert – weil es gelingt, dass die Leute wieder kommen. Viele Hotels in Dubai eröffnen mit Pomp, verlieren sich dann im Leerlauf. Nicht hier. Ich habe selten ein so großes Hotel erlebt, das es schafft, beim Frühstück im Club zu merken, wie ich meinen Espresso trinke – am zweiten Tag. Das zeigt, wie pfiffig das Personal ist. Und dass hinter allem eine Handschrift steckt: Kerzner International weiß, wie Hospitality geht. Ob privat, geschäftlich oder mit der Familie – Atlantis The Royal ist ein Ort, an dem man alles hat. Und an den man gerne zurückkommt.