Wer kennt sie nicht, die Geschichte von Phileas Fogg – in 80 Tagen um die Welt. Sie heißt zwar nicht Phileas, aber im Büro heißt es oft: „Gibt es ein Hotel, das Julia nicht kennt?“ Im Sales-Team geht nämlich das Gerücht um: Julia kennt jedes Hotel. Und wer sie kennt, weiß: das ist gar nicht so weit hergeholt. Wir wollten es genau wissen. Julia ist unsere Head of Sales – und das Gesicht hinter unzähligen Reiseideen, die unsere Kunden in die Welt hinausführen. Doch wie viel hat sie selbst eigentlich gesehen? Wir sind dieser Frage auf den Grund gegangen – und haben eine Reiseidee der besonderen Art entwickelt.
Seit über 25 Jahren in der Reisebranche, kennt Julia die Hotellerie wie kaum jemand sonst und dabei hat Sie nicht nur ein Auge fürs Besondere, sondern auch ein Herz für authentische Erlebnisse. Wir haben sie gebeten, uns ihre Lieblingsziele zu verraten. Und ja – sie konnte sich nur schwer entscheiden. Wir begleiten sie, zeigen ihre liebsten Orte, Lieblingshotels und echte Geheimtipps, die es nicht auf jede Bucket List schaffen, aber unbedingt sollten.
Meine reisewelt
Die eindrucksvollsten Momente
Ich reise viel. Beruflich, privat – aber immer mit Leidenschaft. Und mit jeder Reise wächst meine ganz persönliche Reisewelt. Es sind nicht die fünf Sterne, die zählen. Es ist das Gefühl, angekommen zu sein. In einem Land, in einem Hotel und wenn man merkt, hier passiert gerade etwas ganz Besonderes. Ich nehme Sie mit in meine ganz persönliche Weltreise.


1. Tierbegegnungen und Natur
Kenia - Safari, Kunst und ganz viel Seele
Kenia spürt man - und das schon beim ersten Morgen: der Blick über die weite Ebene, die Luft noch kühl, als würde sie tief durchatmen, bevor der Tag beginnt. Die Farben sind sanfter hier, das Licht wärmer. Man schaut weiter, denkt weiter – oder gar nicht mehr. Ich habe viele Länder in Afrika bereist, aber Kenia hat eine Ruhe, die unter die Haut geht. Segera hat dieses Gefühl aufgenommen – ein Ort, der alles vereint, was ich an Afrika bewundere. Die Lodge liegt in Laikipia, weit weg vom typischen Safari-Rhythmus. Keine Regeln, keine starren Abläufe. Stattdessen: Raum und Begegnung. Ich erinnere mich an ein spätes Frühstück unter einem Baum. An ein Picknick am Fluss, Zebras und Elefanten am gegenüberliegenden Ufer. An Abende im Weinkeller, bei Kerzenlicht und langen Gesprächen. Besonders bewegt hat mich ein Gespräch mit dem Team über die Hundestaffel, die hier gegen Wilderei ausgebildet wird. Ein wichtiges Thema – ein tolles Gespräch.




Ruanda - Face to Face mit dem Silverback
Weiter geht es. Gleicher Kontinent, völlig anderes Gefühl. Wo Kenia weit und golden ist, zeigt sich Ruanda sattgrün und mystisch und mit einem Dschungel, der sich zusammenzieht. Hier erlebte ich Gänsehaut pur und bis dato eines der eindrucksvollsten Momente in meinem Leben: Face to Face mit dem Silverback. Der Tag begann früh. Der Nebel lag tief über dem Vulkanwald. Der Pfad war schmal, kaum erkennbar. Wir kämpften uns langsam durch das Dickicht – Schritt für Schritt, über feuchten Boden, durch nasses Laub, unter herabhängenden Lianen. Dann nur noch ein Nicken vom Ranger. Und da war er. Groß. Gelassen. Still. Sein Blick traf mich – wachsam, neugierig, mit einer Würde, die sich kaum beschreiben lässt. Ich habe nicht gezählt, wie lange wir uns gegenüberstanden. Aber ich war wie angewurzelt. Ich war in der Wilderness Bisate Lodge – eine der nachhaltigsten Lodges, die ich kenne. Wie ein Adlerhorst gebaut, mitten im Grünen. Alternativ empfehle ich auch das One&Only Nyungwe House, umgeben von Teeplantagen, mit Blick auf den Dschungel und Schimpansen.


Seychellen - Fregate Island
Ein weiterer Ort, den ich mit Tieren und Natur verbinde – und ganz sanft und fast magisch in Erinnerung behalte. Fregate ist kein Abenteuer, das Sie herausfordert – sondern eines, das Sie einlädt. Ich erinnere mich an diesen Abend. Die Sonne war fast untergegangen, das Meer glitzerte still. Ich saß barfuß im Sand, ein kühler Drink in der Hand – als sich plötzlich der Boden ganz leicht zu bewegen schien. Schildkröten sind geschlüpft und ins Meer getapst. Bestimmt über hundert kleine Schildkröten. So winzig. So zielstrebig. Und alle hatten dasselbe Ziel: das glitzernde Wasser. Ich war völlig still. Und tief berührt. Fregate Island ist für mich einer der magischsten Orte auf der Welt. Eine eigene Welt. Verwunschene Strände, dichte Vegetation, versteckte Buchten. Der Fregate-Vogel zieht hier seine Kreise – manchmal direkt über dem eigenen Frühstückstisch.
Jetzt entsteht sie gerade neu – Otto Happel, der Eigentümer, erfüllt sich hier einen Traum. Die Wiedereröffnung ist für Ende 2026 geplant. Definitiv ein Grund für mich, wiederzukommen.


2. Wellbeing

Indien
zwischen Delhi und dem Himalaya
Das Thema Wellbeing fehlt in meiner persönlichen Reisewelt nie. Und wenn ich daran denke, führt mein erster Gedanke immer nach Indien. Nicht wegen Spa-Menüs oder Detox-Kuren – sondern weil hier das „Zur-Ruhe-Kommen“ eine andere Tiefe hat. Das Oberoi New Delhi ist meine Base in der Hauptstadt – modern, aufgeräumt, perfekt für Ankünfte mitten in der Nacht. Von hier aus sind es nur wenige Stunden und ich stehe barfuß im Garten des Ananda in the Himalayas. Abrupt entschleunigt sich die Welt spürbar. Hier, wo einst schon die Beatles meditierten, finde auch ich mein Gleichgewicht. Mit abgestimmtem Essen, Yoga bei Sonnenaufgang, Ayurveda-Behandlungen, die nicht nach Schema F ablaufen. Indien war übrigens eine Station auf Phileas Foggs Reise. Für mich ist es jedes Mal mehr als eine Etappe – es ist ein Rückzugsort. Still. Stark. Und heilsam auf die leise Art.

Malediven
Joali Being und Puderzuckerstrand
Joali Being ist eine Insel zum Durchatmen. Der Sand: weiß. Das Konzept: wohltuend. Hier entscheidet jeder für sich, was er braucht. Schlaf-Therapie? Ernährungscoaching? Oder einfach nur Zeit mit den Freundinnen – wie bei meinem Mädelsurlaub mit meiner Kollegin Tanja Köhler und unseren kleinen Töchtern - Auszeit für die Seele am Puderzuckerstrand. Wer will, meditiert am Morgen, fastet oder macht Klangtherapie. Wer nicht will, bestellt einfach den nächsten Rosé ans Daybed und genießt die Sonne, das glasklare Wasser und die gemeinsame Zeit im Paradies mit seinen Liebsten.
3. Reisen mit herz und kind
Wenn ich an meine Familien-Reisemomente denke, dann denke ich an Puente Romano in Marbella. Unser erster Urlaub mit unserer kleinen Maya. Gerade ganz frisch acht Wochen alt. Und alles war neu. Das Meer, die Sonne. Die Mischung aus andalusischem Dorf, modernen Restaurants und einer Stimmung, die wie ein warmer Sommerabend bleibt, hat uns sofort abgeholt. Maya hat viel geschlafen – und wir haben viel genossen.
Auch mit der Schweiz, im Grace St. Moritz, verbinde ich wunderbare Familienauszeiten: Wandern im Sommer, Skipiste im Winter, aber vor allem: frisch gedacht. Nach der Renovierung erstrahlte das Grace hell, klar und stilvoll. Die Berge vor der Tür, Bergseen zum Eintauchen, Luft zum Durchatmen. Ideal für Tage mit der Familie, an denen man einfach draußen sein will.
Und weil die Malediven für mich immer wieder ein Sehnsuchtsziel bleiben, gibt es zwei Inseln, die ich einfach nicht unerwähnt lassen kann: Soneva Fushi und One&Only Reethi Rah. Während Soneva Fushi natürlich bei den Kids mit dem größten Kids Club auf den Malediven punktet, holt man mich mit dem "no news, no shoes-Konzept" komplett ab. Wer sich darauf einlässt, wird die beste Zeit haben - vertrauen Sie mir. Luxus ohne Zwang oder Etikette. Auf Reehti Rah befindet sich tatsächlich mein Lieblingsstrand auf den Malediven: Der Grand Beach. Wusstet Sie, dass die Insel fast so groß ist wie Malé? Hier passt alles: Space, Stil, Beachvibes. Die Beckhams kommen nicht ohne Grund regelmäßig her. Vielleicht liegt’s am neuen Tapasake, dem Japaner, der wirklich Herzen höher schlagen lässt. Klein und Groß lieben es.



4. Städte - all over
- Marrakesch ist für mich jedes Jahr ein beruflicher Pflichttermin – und jedes Mal wieder ein Erlebnis. Farben, Gassen, Gewürze, Geräusche – diese Stadt fordert alle Sinne. Ich wohne immer im Royal Mansour, einem Rückzugsort voller Magie. Orient und Frankreich mit einem Fingerschnippen. Just love it.
- Montenegro, mit Kotor und Perast, klaren Fjorden und rauer Küste, ist für mich eines der am meisten unterschätzten Länder Europas. Wer aktiv sein will und Natur sucht, wird hier nicht stillsitzen. One&Only Portonovi liegt zwischen Bergen und Meer – ein perfekter Ausgangspunkt für genau diese Balance aus Bewegung und Stil.
- Antwerpen war der Ort unseres 2. Hochzeitstages. Sterne-Küche, Concept Stores, das Hotel Botanic – ich liebe die Ruhe, die Eleganz und die Eigenwilligkeit dieser Stadt. Nicht laut, aber präsent. Ganz mein Tempo.
- Dubai ist gefühlt meine zweite Heimat geworden. Aber damals, als ich mit meinem Vater dort war, habe ich zum ersten Mal gespürt, wie gut sich Arbeit und Auszeit verbinden lassen. Morgens Mails, nachmittags Strand, abends Dinner im Madinat Jumeirah. Diese Stadt kann viel – und manchmal genau das, was man gerade braucht.
- Und dann Paris – die Stadt der kleinen Fluchten. Ein Café crème im Rosewood Paris, ein Spaziergang durch das 8. Arrondissement, und plötzlich ist wieder alles im Lot. Auch Phileas Fogg begann hier seine Reise. Ich kehre immer wieder zurück – nicht, um loszulaufen. Sondern um anzukommen.



Und was hat das alles jetzt mit Phileas Fogg zu tun?
Ziemlich viel, ehrlich gesagt. Ich bin nicht in 80 Tagen, sondern in 80 Momenten um die Welt gereist.
Und einige Orte, die Jules Verne beschrieben hat, waren auch meine Stationen. Meine Reisewelt ist kein Wettlauf gegen die Zeit. Sondern jedes Mal eine Einladung, sie mir zu nehmen. Vielleicht geht es Ihnen ja ähnlich. Vielleicht möchten auch Sie Ihre eigene Route zusammenstellen. Denn die schönsten Reisen erkennt man nicht an der Länge der Flugstrecke. Sondern daran, wie lange sie in uns nachhallen.
Und wie sagte Phileas Fogg am Ende seiner Reise?
„Die Welt gehört dem, der sie genießt.“
Das war mein erster kleiner Einblick in meine ganz persönliche Reisewelt. Natürlich gibt es noch viele weitere Orte, die mich bewegt, berührt und begleitet haben – und von denen ich Ihnen erzählen möchte. Bleiben Sie dran, wenn ich Sie das nächste Mal wieder mitnehme – in 80 Momente um die Welt.